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Kein Kies nach Holland? Keine Erdölprodukte aus Holland?

Kiesabbau sieht nicht schön aus, und Kies ist eine endliche Ressource: Irgendwann ist sie zuende. Daher gilt es, mit Kies sparsam umzugehen.

Kiesabbau sieht nicht schön aus, und Kies ist eine endliche Ressource: Irgendwann ist sie zuende. Daher gilt es, mit Kies sparsam umzugehen.
Um Kiesabbau zu verringern, will jetzt eine Initiative ein Exportverbot in Nachbarländer durchsetzen (RP "An Rhein und Lippe" vom 26.2.), und schon beschäftigt sich eine Landtagsabgeordnete ganz flott mit dem Thema. Doch das wäre ein Schildbürgerstreich: Wir exportieren keinen Kies mehr in die Niederlande - warum sollten uns die Niederländer weiterhin Erdölprodukte und damit Chemie-Rohstoffe aus ihren Raffinerien an der Küste liefern? Unser Deutschland verdankt seinen Wohlstand einer florierenden Wirtschaft, die für den Export hochwertige Produkte vom Sensor bis zum Auto herstellt. Und dafür importieren wir Rohstoffe: Aluminium für den Leichtbau, Kupfer für die Elektronik, Titanoxid für die weiße Farbe, Platin für Katalysatoren, um nur wenige zu nennen. Ein Exportstopp für diese Rohstoffe durch die Förderländer wäre das Ende unserer Indu  strie. Die Weltwirtschaft funktioniert durch freien Handel - noch, und wir sollten die letzten sein, die daran rütteln.

Was also tun, um den Kiesabbau zu verringern? Wir können und müssen das Gleiche tun, was wir bei Metallen heute schon praktizieren: Wir müssen das Material nutzen, was aus Abfällen gewonnen werden kann. "Qualitätsgesicherte mineralische Gesteinskörnungen" ist die komplizierte Bezeichnung für Produkte, die aus Abbrüchen von Gebäuden oder Rückbau von Infrastruktur stammen. Bisher im Wesentlichen im Tiefbau eingesetzt, eignen sich diese Materialien als Ersatz für Kies und Sand im Hochbau. Man kann diese Materialien bei diversen rheinischen Betrieben kaufen, die sich über jeden Kunden freuen. Landesregierung, betroffene Städte am Niederrhein und ganz besonders die Gegner des Kiesabbaus sollten diesen Weg gehen. Weniger Kies, mehr Recycling-Baustoffe. Das entschärft den Konflikt um den Kiesabbau, verringert Abfallmengen, spart auch etwas Energie und ist einer technologisch führenden Nation angemessen.